Der Ofenpass mit seiner fantastischen Landschaft liegt hinter uns, ebenso unser gut verdienter Pausentag in Münstair, wo meine Eltern nicht ganz zufällig ein paar Ferientage verbringen. Um den Pausentag für eine ordentliche Wäsche und das Laden all unserer elektronischen Geräte gut nutzen zu können, verbringen wir zwei Nächte auf dem Camping. All die vielen Leute, Gefährte und Infrastruktur sind nach unserem letzten, wilden Zuhause am Pass direkt schon etwas überfordernd.
So ein Pausentag vergeht ruckzuck mit Austrocknen der Ausrüstung, Spaziergang, erfrischendem Bad in einem Bergbach und «internetlen». Zum Abendessen schmeissen wir uns in unsere vorläufig beste Garderobe und lassen uns von meinen Eltern zum wunderbaren Abendessen einladen im Hotel Casa Chalavaina. Der greise Betreiber ist ein Original, die Küche ist frisch, regional und köstlich und wir geniessen diese schönen Abende in vollen Zügen.
Am nächsten Tag heisst es definitiv Abschied nehmen von meinen Eltern. Es fällt mir sehr schwer, die beiden zu verlassen. Gleichzeitig freue ich mich riesig auf alles, was noch kommt.
Schliesslich rollen wir los und schon bald verlassen wir die Schweiz. An der Grenze gibt’s ein freudnliches Nicken der Zollbeamten – von Coronaeinschränkungen keine Spur- und schon brausen wir für sagenhafte 80 Kilometer mit Tempo 30 durch endlose Apfelplantagen entlang der Etsch. Sattes Grün umgibt uns und das Tempo, die Landschaft und der perfekte Veloweg lassen unsere Herzen hören schlagen.
Wir lassen Merano und Bozen irgendwann gegen Abend hinter uns und machen uns auf die Suche, nach einem geeigneten Übernachtungsplätzli. Gar nicht so einfach zwischen Bahngleis, reissender Eisack, Häusern und Autobahn. Bauchgefühl sei Dank stehen wir aber kurz darauf auf der anderen Seite des Flusses in einer Weinrebe, welche guten Sichtschutz zu den gegenüberliegenenden Häusern von Kardaun bietet. Mindestens ich bin sofort ganz begeistert von diesem Ort, insbesondere, also wir nach kurzer Erkundung bei der begrenzenden Felswand eine kleine, natürliche Waschstelle entdecken. Nach mittlerweile 110 Kilometer bei 35 °C ist eine Waschmöglichkeit zentrales Kriterium.
Einziger Wehmutstropfen: Die Reben sind sichtbar gespritzt und so bemühen wir uns peinlich genau, nichts von unseren vielen Gegenständen direkt auf den Boden zu stellen. Ausrüstungsgegenstand Nr.1: Plastikplanen!
hallo simone!
danke für deinen bericht!
sehr berührend und nahe gehend! der abschied! erstes land italien……
mittlerweile – in «echtzeit» – seid ihr wohl schon wieder viel weiter. und thomas ist wohl wieder auf der rückreise.
ich denke an euch. alles liebe und gute!
brigitte
Liebe Brigitte
Die erste Etappe bis nach Ljubljana it bereits Vergangenheit. Heute wird Blog geschrieben; es regnet in Strömen :).
Für die nächsten 3 Wochen bin ich alleine unterwegs, ich bin gespannt und freue mich auf das Abenteuer!
Ciao, bei diesem Grenzübergang Nr. 1. Trinken wir jedes Jahr, wenn wir nach Italien fahren (mit Fahrrad, den ersten Kaffee am morgen nach dem Costainas Pass. Lovley