Also los!
Also los!

Also los!

Der 7. August 2021. Vor Monaten schon habe ich dieses Datum dazu auserkoren, DAS Datum zu sein. Ein Startpunkt und ein Endpunkt, ein Neubeginn und Abschied. Seit Wochen zielen schon alle meine Bemühungen darauf ab, an diesem Samstag bereit zu sein. Lange schon stapeln sich in unserem Wohnzimmer die Gegenstände, Säcke und schliesslich die vorgepackten Velotaschen.

Um 11 Uhr sind wir dann alle bereit: Nicht nur ich und Louie haben die Taschen aufgeschnallt, sondern auch mein Bruder Thomas und Laura, eine ehemalige Arbeitskollegin, die mit mir gemeinsam die Strecke bis Ljubljana bestreiten werden und meine Freundin Doris, die uns die ersten Kilometer durch das Tösstal begleitet.

Total unwirklich ist es, vor unserem senfgelben Haus aufzusteigen, ein letztes Mal durch die Eichliackerstrasse zu gleiten um dann in den Waldweg Richtung Sennhof einzubiegen. Wahnsinn. Das Warten hat ein Ende und wir sind unterwegs! Einfach losfahren und schauen was kommt, ohne zeitliche Begrenzung. Wir Glückspilze!

Die Wolken hängen tief an diesem ersten Tag und wir alle wissen ganz genau, wo unsere Regenkleider eingepackt sind. Freundlicherweise geht’s ziemlich flach und flott voran und schon bald liegt der Zürichsee hinter uns. Die Hügel werden grösser, die Wolken werden schwerer und bei Benken SG fallen die ersten Tropfen. Hastig retten wir uns punktgenau vor dem Wolkenbruch unter das ausladende Dach einer Holzbaufirma und stellen bald fest, dass wir hier wohl nach nur 60 Kilometer die Nacht verbringen werden. Es regnet in Strömen und kein Ende ist in Sicht.

Erstmal vertreiben wir uns die Zeit mit einem kleinen Kreativwettbewerb und werden schon bald vom äusserst freundlichen Julius vom Romerholzbau zu Kaffee und Aufenthaltsraum eingeladen, freie Übernachtung in der warmen Werkhalle inklusive.

So wird unsere erste Nacht der Reise unerwartet komfortable und trocken.

Am Tag zwei bleibt es zwar bewölkt aber wir schaffen ganze 90 Kilometer bis nach Küblis GR. Es ist Sonntagabend und Louie macht sich von hier aus auf die Rückreise nach Winterthur, wo er noch weitere drei Wochen arbeiten und die ersten Rugbyspiele der Saison begleiten wird, um dann ebenfalls definitiv aufzubrechen. Fünf Wochen Trennung stehen uns bevor.

Wir drei übriggebliebenen Reisegenossen richten uns auf einem hübschen Waldspielgruppenplatz für die Nacht ein und lassen unsere müden Popos und Oberschenkel verdient ruhen.

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